Erneuter Bahnstreik der GDL: Was fährt, was nicht?

GDL

Aufgrund des Lokführer-Streiks zwischen Mittwoch und Montag fallen in und um Leipzig viele Züge und S-Bahnen aus. Wer auf Alternativen umsteigen will, sollte sich beeilen.

Bahnreisende müssen sich zwischen Mittwoch, 24. Januar 2024, und Montag, 29. Januar 2024, auf massive Ausfälle im Nah- und Fernverkehr einstellen. Grund dafür ist ein erneuter Streikaufruf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Die Gewerkschaft hat ein weiteres Angebot der Deutschen Bahn (DB) abgelehnt und den Streik für Mittwoch angekündigt. Somit müssen nun auch in Leipzig viele Fahrgäste umplanen.

Von wann bis wann genau streikt die GDL?

Die Lokführer-Gewerkschaft fordert ihre 40.000 Mitglieder auf, die Arbeit zwischen Mittwoch, 2 Uhr, und Montag, 18 Uhr, niederzulegen. Auf Einschränkungen müssen sich Fahrgäste aber schon vorher einstellen: Es ist damit zu rechnen, dass der Zugverkehr bereits am späten Dienstagabend nicht mehr nach Plan läuft. Auch am Montagabend, 29.01., wird es voraussichtlich einige Stunden dauern, bis sich der Bahnverkehr wieder normalisiert hat.

Wie trifft der Streik den Nahverkehr in Leipzig und in Sachsen?

Für den Regionalverkehr kündigte die DB ein stark eingeschränktes Angebot an. In und um Leipzig sind davon S-Bahnen und Regionalbahnen betroffen. Im Regionalverkehr steht der Fahrplan laut DB immer erst am jeweiligen Vortag zur Verfügung. Fahrgäste werden gebeten, Verbindungen vorab auf bahn.de nachzuschauen.

Die S 2 nach Dessau wird lediglich alle vier Stunden fahren, die S 5 nach Zwickau im Zweistundentakt. Für die vielgenutzte S 3 zwischen Halle und Leipzig können Reisende mit einer Verbindung pro Stunde rechnen. Im Streckenabschnitt zwischen Leipzig und Oschatz sollen Fahrgäste die Züge des RE 50 mit Zusatzhalt in Gerichshain und Machern nutzen. Zwischen Schkeuditz und dem Flughafen Leipzig/Halle fährt zudem ein Ersatzbus. Der RE 50, der Leipzig und Dresden verbindet, soll weiterhin verkehren, wenn auch mit niedrigerer Taktung. Statt der RB 113 nach Geithain verkehrt alle zwei Stunden ein Ersatzbus.

Mitteldeutsche Regionalbahn dieses Mal nicht direkt vom Streik betroffen

Im Unterschied zu dem Arbeitskampf vor zwei Wochen ist die Mitteldeutsche Regionalbahn dieses Mal nicht direkt vom Streik betroffen. Die Gespräche mit der GDL würden sehr konstruktiv verlaufen, teilte Transdev, die Muttergesellschaft der MRB, auf Anfrage mit. Auch die Verbindungen RB 45 zwischen Chemnitz und Elsterwerda über Waldheim und Döbeln sowie RB 110 zwischen Döbeln und Leipzig sollen demnach wie gewohnt bedient werden.

Ebenfalls nicht betroffen sind Regionalbahnen in anderen Teilen Sachsens: Die Vogtlandbahn und Trilex sind nach eigenen Angaben nicht direkt von den Streiks betroffen. Grund sei der bereits am 12. Dezember 2023 erzielte Tarifabschluss.

Welche Züge fahren im Fernverkehr?

Durch den Streik werden die meisten Züge der Deutschen Bahn (DB) ausfallen. Wenige Verbindungen bleiben durch einen Notfahrplan erhalten. Diese Züge will die DB mit mehr Wagen und somit mehr Sitzplätzen ausstatten. Nach dem aktuellen Plan soll Leipzig in Richtung Berlin und Hamburg, sowie in Richtung Erfurt und München angebunden sein. Abseits der großen Verkehrsachsen werden allerdings keine Fernverkehrszüge mehr angeboten.

Wie erhalten Fahrgäste ihr Geld zurück?

Fällt ein Zug aus, können Fahrgäste ihr Geld zurück erhalten. Dafür müssen sie ein Fahrgastrechte-Formular ausfüllen. Dieses erhalten Kunden am Serviceschalter der Deutschen Bahn in den Bahnhöfen oder bei Zugbegleitern. Wurde ein Ticket online erworben, lässt sich die Erstattung auch auf bahn.de beantragen. Im Reiter „Meine Reisen“ finden Kunden die Option in den Reisedetails. Außerdem können Fahrgäste Sitzplatzreservierungen kostenfrei stornieren. Dazu müssen sie sich an eine DB-Verkaufsstelle wenden. Bei Fragen stehen Servicemitarbeiter telefonisch unter der Streikhotline 08000-99 66 33 zur Verfügung.

Können Fahrgäste das Ticket an anderen Tagen nutzen?

Die DB appeliert an alle Fahrgäste, nicht notwendige Reisen auf andere Tage zu verschieben. Mit gekauften Fahrkarten geht die DB kulant um: Diese gelten bereits am Dienstag, auch nach Ende des Streiks können sie noch genutzt werden. Die Zugbindung ist während des Streiks aufgehoben. Aufgepasst: Die City-Funktion, also das in DB-Fahrkarten integrierte Nahverkehr-Ticket, lässt sich nicht an einem anderen als dem gebuchten Tag nutzen. Fahrgäste müssen sich somit für die Fahrt in Bus und Straßenbahn eine neue Fahrkarte buchen und können diese später zur Erstattung einreichen.


Quelle: LVZ

Symbolbild: Pixabay