Im Bahnverkehr kommt es ab Mittwochabend wieder zu Einschränkungen. Zwei Tage vor den nächsten Verhandlungen hat die Lokführergewerkschaft GDL einen 20-stündigen Streik mit Schwerpunkt am Donnerstag angekündigt. Für die Bahn ein Unding. Sie kündigte einen Notfahrplan an.
Die Lokführergewerkschaft GDL will im aktuellen Tarifstreit mit der Deutschen Bahn streiken. Sie rief ihre Mitglieder auf, ab Mittwochabend für 20 Stunden die Arbeit ruhen zu lassen. Der Ausstand bei der Bahn soll von 22 Uhr bis 18 Uhr am Donnerstag dauern. GDL-Chef Claus Weselsky begründete den Streik damit, dass die Bahn nicht bereit sei, auf die geforderte Arbeitszeitverkürzung einzugehen. Der Unmut der Beschäftigten sei groß, ihr Anliegen legitim.
Bahn will Notfahrplan anbieten
Die Deutsche Bahn rief ihre Kunden auf, geplante Reisen im Streik-Zeitraum zu verschieben. Sie will während des Streiks einen Notfahrplan anbieten. Am Dienstagabend teilte sie, dass das Angebot an Fahrten stark reduziert werde,
Wie viele Züge ausfallen werden, teilte sich nicht mit. Sie erklärte, sie wolle so schnell wie möglich über die Streikfolgen informieren. Für diese Fahrten würden längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt. Eine Mitfahrt könne aber nicht garantiert werden.
Der Streikaufruf gilt nach Angaben der GDL auch für Unternehmen, mit denen die GDL derzeit in Verhandlungen steht. Darunter sind der Transdev-Konzern, der meist über Tochterunternehmen Nahverkehrsnetze in mehreren Bundesländern betreibt, die City Bahn Chemnitz.
Bahn reagiert empört
Die Bahn reagierte empört auf den Streikbeschluss der GDL. Personalvorstand Martin Seiler sagte, die GDL-Entscheidung zu diesem Zeitpunkt sei ein Unding. Man habe gerade erst vier weitere Verhandlungstermine mit der Gewerkschaft vereinbart. Zudem habe die Bahn bereits ein 11-Prozent-Angebot auf den Tisch gelegt. Seiler warf der GDL-Spitze vor, nie an einer Lösung interessiert gewesen zu sein.
Bahn lehnte Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter ab
Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL hatten am Donnerstag begonnen. Dabei hatte die Bahn zudem eine Inflationsprämie von bis zu 2.850 Euro angeboten. Die von der GDL geforderte Verkürzung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich lehnte der Konzern ab. Aus Sicht der Bahn soll der neue Tarifvertrag 32 Monate lang gelten.
GDL will mindestens 556 Euro mehr Lohn
Die kürzeren Arbeitszeiten sind allerdings eine Kernforderung der GDL. Die Gewerkschaft will bei den Tarifverhandlungen zudem eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro, eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent und eine steuerfreie Inflationszahlung von 3.000 Euro erreichen. Als Laufzeit für den Tarifvertrag stellt sie sich ein Jahr vor.
Quelle: mdr.de
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