Die Eisheiligen stehen vor der Tür. Drohen jetzt Temperaturen, die Hobbygärtner vor Herausforderungen stellen? Wie verlässlich sind die alten Bauernregeln?
Die eifrig auf der Fensterbank gezogene Tomatenpflanze oder die über Tage liebevoll gepflegten Stecklinge: Trotz der seit einigen Tagen steigenden Temperaturen sollten Sie diese empfindlichen Pflanzen noch nicht nach draußen stellen. Das sagen zumindest die Regeln zu den Eisheiligen. Denn auch jetzt können noch Nachtfröste drohen. Stimmt das auch für 2023?
Wie wird das Wetter zu den Eisheiligen 2023?
In diesem Jahr machen die Eisheiligen ihrem Namen nicht alle Ehre. Denn Nachfröste sind derzeit nicht in Sicht, so der Deutsche Wetterdienst (DWD). In der Nordhälfte Deutschlands soll es zu Mamertus, dem 11. Mai, bewölkt sein. Auch mit schauerartigem Regen und kurzen Gewittern ist zu rechnen.
Den Südosten erreicht die Regenfront dann in der Nacht zum Freitag. Es weht ein schwacher Wind. Die Temperaturen sollen im Norden und Nordwesten auf bis zu 18 Grad steigen, im Süden auf 20 Grad. Durch den starken und böigen Wind kann es sich jedoch kühler anfühlen. Nachts können die Temperaturen auf bis zu 4 Grad sinken.
Zu Pankratius, dem 12. Mai, wird für den Norden und Osten ein heiterer Tag erwartet. Im übrigen Land ist mit Bewölkung und auflebenden Regenschauern oder gar Gewittern zu rechnen. Die Temperaturen erreichen Werte bis 22 Grad im Norden und 18 Grad in der Südhälfte Deutschlands. Der Wind weht weiterhin mäßig. Nachts sinken die Temperaturen wieder auf 4 Grad Celsius.
An den Folgetagen soll das Wetter weiterhin beständig und ein großer Unterschied zwischen der Nord- und der Südhälfte erkennbar sein. Der Norden bleibt heiter, im Süden kann es dagegen regnen. Der Wind bleibt mäßig. Mit anhaltendem Dauerfrost ist derzeit nicht zu rechnen.
„Das heißt aber nicht, dass nicht auch im Juni oder Juli noch mal Frost aufkommen kann“, warnt der DWD. Allerdings dann erst etwas später zur Schafskälte beispielsweise.
Wann sind die Eisheiligen?
Einige Bauernregeln haben ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren. Sie liefern noch immer Hobbygärtnern Hinweise zur Pflege ihrer Pflanzen. Dazu gehören die Bauernregeln zu den Eisheiligen, deren Namenstage Mitte Mai im Kalender stehen: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sofie bilden vom 11. bis 15. Mai die Reihenfolge – wenn auch mit regionalen Unterschieden.
Denn in Norddeutschland gelten laut dem Deutschen Wetterdienst Mamertus, Pankratius und Servatius (11. bis 13. Mai) als Eisheilige. Im Süden und Südosten werden – neben Pankratius und Servatius – auch Bonifatius (14. Mai) und die „Kalte Sofia“ (15. Mai) dazu gezählt.
Statistiken zeigen, dass sich die Temperaturschwankungen im Mai zeitlich etwas nach hinten verschoben haben. So sollten Sie bis einschließlich 27. Mai noch mit Nachtfrösten rechnen.
Was besagen die Bauernregeln zu den Eisheiligen?
Bauernregeln geben Erfahrungswissen aus vielen Jahrhunderten weiter und zeigen meteorologische Wahrscheinlichkeiten an. Die zu den Eisheiligen spielen auf die Fröste an, die bis Mitte Mai in Deutschland vorkommen können. Für empfindliche Pflanzen können sie verheerende Folgen haben: Sie erfrieren.
Eines der Sprichwörter lautet: „Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz“. Und in Süddeutschland heißt es gereimt: „Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie“ – wobei „Bazi“ in Süddeutschland als Wort für einen durchtriebenen Burschen verstanden wird.
(Text gekürzt)