Grippe und Erkältung: 5 verbreitete Mythen

Erkältung

Husten, Schnupfen, Halsschmerzen: Um Virusinfektionen wie Grippe und Erkältungen ranken sich viele Mythen. Doch welche davon stimmen?

Erkältungen, Influenza und auch das Corona-Virus machen vielen Menschen derzeit wieder zu schaffen. Verbringen wir bei nass-kaltem Wetter viel Zeit in geschlossenen Räumen, haben Krankheitserreger leichtes Spiel. Denn aufgrund der warmen Heizungsluft und der Kälte trocknen die Schleimhäute aus – Viren und Bakterien können leichter eindringen. Es kommt zu Atemwegsinfekten. Um das Thema Erkältung und Grippe ranken viele Mythen. Doch nicht an allen ist auch etwas Wahres dran.

Mythos 1: Eine Erkältung wird häufig zur Grippe

Viele Menschen glauben, dass sich aus unbehandelten Erkältungssymptomen eine Grippe entwickeln kann – das stimmt nicht. Zwar werden beide Krankheiten von Viren ausgelöst, allerdings unterscheiden sich die Erreger und auch das Krankheitsbild: Erkältungsviren (meist Rhinoviren) sorgen häufig für Schnupfen, Halsschmerzen und Husten. Die Erkältung klingt in der Regel nach ein paar Tagen von selbst ab.

Grippeviren (Influenzaviren) sind dagegen gefährlicher, wie der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI) informiert. Eine Infektion mit den Erregern kann zu hohem Fieber, Gliederschmerzen, Schüttelfrost sowie Kopf- und Muskelschmerzen führen. Die Grippe tritt häufig sehr plötzlich auf und sollte gut auskuriert werden. Normalerweise kommt der Organismus gut mit Grippeviren zurecht. Werden die Symptome nach ein paar Tagen allerdings nicht besser, fühlt man sich besonders schlecht oder kommen Beschwerden wie Herzstolpern und Atemnot dazu, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Mythos 2: Frieren und kalte Füße führen zu einer Erkältung

Eine Erkältung entsteht nicht durch Kälte, sondern wird durch Viren ausgelöst. Wer friert, schwächt aber möglicherweise seine Abwehrkräfte. Denn bei Kälte werden die Schleimhäute weniger durchblutet und Immunzellen können Krankheitserreger schlechter bekämpfen. Im Winter gilt also trotzdem: warm anziehen!

Mythos 3: Vitamin C schützt vor Erkältungen

Eine ausreichende Aufnahme von Vitamin C ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wichtig für ein funktionierendes Immunsystem. Hierzulande nehmen wir bei einer ausgewogenen Ernährung allerdings ausreichend Vitamin C auf. Bisher fehlen wissenschaftliche Beweise, dass die routinemäßige Einnahme von Vitamin-C-Präparaten Erkältungen vorbeugen kann. Verhindern lässt sich eine Erkältung mit Vitamin C also nicht. Was tatsächlich hilft: regelmäßig Sport treiben, sich ausgewogen, mit viel pflanzlichen Lebensmitteln, ernähren. Auch der Besuch einer Sauna im Winter scheint einen positiven Effekt zu haben.

Mythos 4: Antibiotika helfen bei Grippe und Erkältung

Antibiotika sind laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nur bei bakteriellen Infektionen sinnvoll. Bei einer Erkältung helfen sie nicht, denn diese werden Viren ausgelöst. Wer trotzdem Antibiotika einnimmt, schadet seinem Körper sogar: Experten warnen vor einer zunehmenden Resistenz, die auf die unnötige Verordnung von Antibiotika zurückzuführen ist.

Mythos 5: Eine Grippeimpfung muss man nur alle paar Jahre auffrischen

Bei manchen Krankheiten ist bereits eine Impfung ausreichend, um sein Leben lang geschützt zu sein. Andere müssen dagegen nach ein paar Jahren wieder aufgefrischt werden. Auch bei der Grippe ist das der Fall. Die Viren, die die Krankheit auslösen, entwickeln sich immer weiter, sie mutieren. Jahr für Jahr müssen daher neue Impfstoffe verabreicht werden. Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist der Herbst, also kurz vor dem Start der neuen Grippesaison.


Quelle: 24vita.de

Symbolbild: Pixabay