>Die Bauarbeiten am historischen Leipziger Luxushotel „Astoria“ können nach rund zweijähriger Ruhephase wieder aufgenommen werden.
Die Baugenehmigung für das Astoria aus dem Jahr 2020 sieht vor, das frühere Grandhotel zu sanieren und umzubauen, um wieder einen Hotelbetrieb aufnehmen zu können.
Das «Astoria» war 1915 mit mehr als 300 Zimmern als damals einer der modernsten und luxuriösesten Bauten deutscher Hotellerie eröffnet worden. Nach Plänen von Architekt William Lossow (1852-1914), der auch geistiger Vater der Hauptbahnhöfe in Leipzig und Frankfurt/Main war, entstand es in nur zwei Jahren Bauzeit.
Astoria-Geschichte
Stars wie Adele Sandrock (dt. Schauspielerin 1886-1937), Enrico Caruso (it. Opernsänger 1873-1921) und Hans Albers (dt. Schauspieler 1891-1960) logierten einst in dem Hotel.
Zu DDR-Zeiten wohnten während der Frühjahrs- und Herbstmessen SED-Größen wie Walter Ulbricht und Alexander Schalck-Golodkowski in der repräsentativen Herberge. Der Speisesaal wurde von Werner Tübke mit den Wandbildern Die fünf Kontinente ausgestattet. Nach weiteren Baumaßnahmen bot das Hotel Astoria ab 1965 für 465 Gäste Übernachtungsmöglichkeiten und 800 Restaurantplätze. Auch Louis Armstrong, Johannes Heesters und Herbert von Karajan waren dort zu Gast.
Astoria heute
Die Sanierungsarbeiten wurden dreimal durch Baustopps unterbrochen. Grund dafür waren Einwendungen eines benachbarten Hotelbetreibers. Ursprünglich sollte die einstige Luxusherberge, die nach der Wende über Jahrzehnte dem Verfall preisgegeben war, Ende 2020 wieder eröffnet werden. Das Gebäude befindet sich derzeit noch im Rohbauzustand, die denkmalgeschützte Fassade wird abgestützt.
Geplant ist ein Tagungs- und Konferenzhotel mit mindestens fünf Konferenzräumen, einem 800 Quadratmeter großen Bankettbereich und einem kleinen Spa-Bereich. Die historische Fassade des Gebäudes in unmittelbarer Nähe des Leipziger Hauptbahnhofes mit ihren Holzfenstern und der Dachkonstruktion soll erhalten bleiben. Über die Höhe der Kosten hat der Investor keine Angaben gemacht.
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