CO2-Ausstoß nimmt wieder zu

CO2

Nach einem coronabedingten Rückgang im Jahr 2020 ist der Treibhausgasausstoß in Deutschland 2021 um 4,5 Prozent gestiegen. Wie aus Berechnungen des Umweltbundesamtes hervorgeht, sanken die CO2-Emissionen im vergangenen Jahr gegenüber 1990 um 38,7 Prozent.

Damit wurde das eigentlich schon für 2020 gesetzte Ziel von 40 Prozent weniger Treibhausgas-Ausstoß im Vergleich zu 1990 auch ein Jahr danach noch verfehlt. Bundesklimaschutzminister Robert Habeck hatte das Verpassen des Ziels bereits Anfang des Jahres angekündigt. Die Zahlen sind noch vorläufig. Endgültige Werte wird es erst Anfang 2023 geben.

Corona-Effekt bereits verpufft

Insgesamt stieß Deutschland vergangenes Jahr 33 Millionen Tonnen mehr klimaschädliche Gase aus als im Jahr zuvor. „Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 2020 ist fast zur Hälfte schon wieder verloren“, beklagte Bundesamtschef Dirk Messner. „Unsere Zahlen zeigen deutlich, dass die Ziele der Bundesregierung schnellstens angegangen werden müssen.“ Ein Teil der niedrigeren Emissionen 2020 war nach früheren Angaben des Bundesamts der Corona-Pandemie zuzuschreiben, durch sinkende Mobilität und Produktionsrückgänge.

Ohne russisches Gas wohl mehr Kohle

Wenn Deutschland sich von russischen Gaslieferungen löst, wird sich dies kurzfristig negativ auf die Klimabilanz auswirken, weil stärker Kohle genutzt werden dürfte. „Kommt es kurzfristig zu mehr Emissionen? Das ist zu erwarten, ja“, sagte Graichen mit Blick auf den Strommarkt. Gleichzeitig werde die Regierung aber bei Verkehr, Gebäuden und erneuerbaren Energien „massiv auf die Tube“ drücken.

Insbesondere der Energiesektor verzeichnete laut Bundesamt einen Anstieg an Emissionen. Das Plus im Energiesektor ist demnach auf eine gestiegene Stromnachfrage sowie geringere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen, unter anderem wegen wenig Wind und einer stärkeren Nutzung von Kohle. Die Sektoren Verkehr und Gebäude liegen über den festgelegten Emissionsmengen. Dort bestehe der „größte Handlungsdruck“, sagte Graichen. Der Gebäudesektor verfehlte das Ziel bereits zum zweiten Mal.

Im Verkehr schlägt vor allem der Straßengüterverkehr zu Buche, der wieder leicht über dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie liege. Der Pkw-Verkehr liege hingegen weiter darunter. Es brauche mehr Elektrofahrzeuge, erklärte Graichen. Zudem müsste der öffentliche Nahverkehr sowie der Rad- und Fußverkehr gestärkt werden. Messner erklärte, „jede und jeder einzelne etwas tun, was auch dem Klima hilft: etwas weniger heizen, das Auto öfter mal stehen lassen oder, wenn es doch notwendig ist, langsamer fahren“.

(Text gekürzt)

Quelle: tagesschau.de

Bild: Pixabay