Bundesweiter Warntag: Probealarm am Donnerstag

Warntag

Wenn Sie am Donnerstag gegen 11 Uhr hochschrecken, hat alles geklappt: Beim dritten bundesweiten Warntag will das Bundesamt für Bevölkerungsschutz über Apps, Radio, Fernseher, Sirenen und digitale Anzeigetafeln alarmieren.

Zur Warnung der Bevölkerung stehen an diesem Donnerstag neben anderen Kanälen bundesweit auch Zehntausende Sirenen für den Probealarm zur Verfügung: »Bislang sind rund 38.000 Sirenen erfasst«, sagte der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Ein vollständiges und aktuelles Bild von den in Deutschland aufgestellten funktionstüchtigen Sirenen werde es aber erst 2024 geben, fügte er hinzu. „Das bundesweite Sirenenkataster soll im Laufe des kommenden Jahres als Plattform mit tagesaktuellen Daten zur Verfügung stehen.“

Auch per Cell Broadcast soll wieder gewarnt werden

Gegen 11.00 Uhr wird das Bundesamt am Donnerstag, dem dritten bundesweiten Warntag, einen Probealarm auslösen. Dieser wird unter anderem über Warn-Apps, Radio- und Fernsehsender verbreitet sowie über knapp 6600 digitale Anzeigetafeln. Auch per Cell Broadcast soll wieder gewarnt werden. Dabei erhält jeder Handynutzer, der sich mit angeschaltetem Mobiltelefon in einem bestimmten Gebiet aufhält, eine von einem Geräusch angekündigte Textnachricht, vorausgesetzt das Gerät ist nicht zu alt und die notwendigen Updates wurden gemacht.

Die Zahl der funktionstüchtigen Sirenen ist heute höher als noch vor einigen Jahren. Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte man die Geräte vielerorts für überflüssig gehalten. Wie viele Sirenen es vor fünf Jahren oder vor zehn Jahren genau gab, weiß niemand mit Bestimmtheit zu sagen. Denn Katastrophenschutz ist Ländersache, eine bundesweite Übersicht wird erst jetzt erstellt.

»Unsere Kampagnen und Ereignisse wie die Coronapandemie … haben dafür gesorgt, dass sich die Menschen stärker mit persönlichen Vorkehrungen für Krisen- und Katastrophenszenarien befassen.«

Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Beim ersten bundesweiten Warntag 2020 war vieles schiefgegangen, weshalb der damalige BBK-Chef, Christoph Unger, damals seinen Posten räumen musste. Beim zweiten Test am 8. Dezember 2022 lief es besser. »Insgesamt können wir mit einer Quote von rund 90 Prozent über alle Warnkanäle zusammen schon ganz zufrieden sein«, sagte Tiesler.

Der Leiter der Behörde, die sich früher oft dem Vorwurf ausgesetzt sah, sie würde mit ihren Aufrufen zum Selbstschutz Panik schüren, sieht die Bevölkerung heute besser aufgestellt, was die persönliche Vorsorge für Krisen und Katastrophen angeht.

(Text gekürzt)


Quelle: Spiegel.de

Symbolbild: Pixabay

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