Neues von Pinocchio: Der italienische Regisseur Matteo Garrone verkörperte die Märchencharaktere auf wundervoller Art und Weise. Keine Animation, keine Puppen, nur reale Schauspieler. Und das vor der Kulisse antiker italienischer Ruinen.
Altes Märchen in der Neuauflage
Es handelt sich um eine lebendige Holzpuppe, die ungehorsam ist, immer wegläuft und in gefährliche Situationen gerät. Jedoch zum Schluss bekommt Pinocchio dann doch die Möglichkeit, sich zu ändern und wird dadurch zu einem echten Jungen.
„Pinocchio“ richtet sich an Zuschauer jeden Alters, die das Märchen mögen. Mit ihrem Film hoffen die Macher, die Zuschauer dazu zu bringen, dieses Meisterwerk aufs Neue zu lesen.
Der Oscar-Preisträger Roberto Benigni (Geppetto), der den Vater von Pinocchio spielt, erzählte sehr emotional und begeistert von seiner Rolle. Für ihn sei es die Wiederentdeckung seiner Vergangenheit, da er als Kind im Armut lebte. „Wenn der Schauspieler nachfühlt, dann wird alles einfacher und es macht eine große Freude, mit ihm zu arbeiten“, sagte Garrone.
Das Ziel des Films sei es, eine der bekanntesten Geschichten der Welt zu erzählen und dabei das Publikum zu überraschen, indem unbekannte Details aufgedeckt werden. Dafür erkundete das Produktionsteam den Text neu. „Der Film spricht von der Vergangenheit, der Zukunft, dem Kampf, den wir alle führen, um zu überleben. Es geht darum, nicht in Versuchung zu geraten und glücklich zu werden. Es geht um Menschen und ihre Konflikte“, erklärte Garrone. Der Film sollte eine Beziehung zwischen Vater und Sohn darstellen. „Alle Väter wollen ihre Kindern schützen, das ist instinktiv. Geppetto ist der bekannteste Vater der Welt“, lächelte Benigni. Marine Vacth (Fee) spielte ebenfalls so, als ob sie Pinnochios Mutter wäre. „Sie ist eine Mutter und hat das in ihrer Figur. Sie war sehr warmherzig“, betonte Matteo Garrone.
Jeder kann besser werden
Roberto Benigni bemerkte die Präzision von Garrone, seinen Stil, der sehr italienisch sei. „Einmal hat er alles angehalten, weil er die Farbe auf der Decke nicht mochte“, sagte er lächelnd. Mit dem Film und dem Märchen bekam der Schauspieler neue Emotionen, die auch bei Zuschauern geweckt werden sollen: „Das ist ein Film, der uns zu leben lehrt, ein Spektakel“. Benigni gab außerdem bekannt, dass er bereits den Film auf Englisch synchronisiert hatte. Und er kann sich vorstellen, wieder in einem amerikanischen Film aufzutreten, wenn auch in den USA alles anders sei.
Der junge Darsteller Federico Ielapi (Pinocchio) musste fünf Stunden am Tag eine Maske tragen. „Es war anstrengend, aber auch lustig“, sagte er etwas schüchtern. Es solle eine sehr lehrreiche Erfahrung für ihn gewesen sein. Alida (Fee als Kind) habe ebenfalls mit diesem Film gelernt, dass es verschiedene Prioritäten gibt. Das Schauspielen ist aus ihrer Sicht nicht das wichtigste, das komplette Set muss stimmen.
Pinocchios gibt es überall auf der Welt. Aber jeder könne besser werden, zog Frederico ein schönes Fazit.
Maria Knyazeva
Foto PK: Mikhail Vachtchenko
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