LVB-Streik am Freitag in Leipzig

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Am Freitag sollen in mehreren sächsischen Städten Busse und Straßenbahnen still stehen – darunter auch bei den Leipziger Verkehrsbetrieben. Unterstützt wird die Aktion von Fridays for Future.

Kaum ist der eine Streik auf der Schiene beendet, droht im Nahverkehr bereits der nächste. Am kommenden Freitag, 2. Februar, plant die Gewerkschaft Verdi von 3 bis 23 Uhr einen Ausstand unter anderem bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB). „Wir haben eine starke Rückmeldung von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LVB und gehen von einer großen Beteiligung aus“, sagte Verdi-Sprecher Paul Schmidt am Dienstag gegenüber der LVZ. Entsprechend sei erneut auch ein kompletter Ausfall auf allen Strecken möglich.

„Aber auch bei weniger Beteiligung muss sich natürlich das Unternehmen überlegen, wie es dann damit umgeht. Fahrgäste sind gegebenenfalls frustriert, wenn nicht klar ist, was überhaupt fährt und was nicht“, so Schmidt weiter. Deshalb sei es auch dann wahrscheinlich, dass alle Strecken stillgelegt werden. Eine Urabstimmung, wie zuletzt beim mehrtägigen Streik auf den Strecken der Deutschen Bahn, sei in diesem Fall nicht nötig – da die Verhandlungen mit den Kommunen noch nicht gescheitert sind. „Wir streiken erst mal nur einen Tag und kehren dann an den Verhandlungstisch zurück“, erklärt Gewerkschafter Schmidt.

Nicht betroffen vom Streik ist bisher Leipzigs S-Bahn-Verkehr, der von der Deutschen Bahn bedient wird. „Hier wäre die Eisenbahngewerkschaft EVG zuständig“, so der Verdi-Gewerkschafter. Diese hat nicht zum Ausstand aufgerufen. (Stand Dienstagabend)

Letzter Streik im März – Verdi fordert bessere Arbeitszeiten

Zuletzt war es im Leipziger Nahverkehr Ende März 2023 zu flächendeckenden Ausfällen an drei Tagen gekommen. Damals stritten die LVB-Beschäftigten zusammen mit anderen Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes um höhere Löhne. Im Mai einigten sich der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) und Verdi auf eine Anhebung, die ab März 2024 gezahlt wird. Bei dem nun anstehenden Streik geht es vor allem um bessere Arbeitszeiten und mehr Urlaubstage für alle Mitarbeitenden. In diesem Bereich gebe es bisher kein Entgegenkommen, so Verdi.

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) stellen sich auch auf maximale Auswirkungen ein. „Wir rechnen erstmal mit allem. Es wird aber tatsächlich erst am Freitag klar sein, wie viele Mitarbeiter sich an diesem Streik beteiligen werden“, erklärte Sprecher Marc Backhaus. Erst dann könne eine Entscheidung über mögliche Angebote getroffen werden. „Ein verlässliches Fahrplan-System ist hochkomplex und baut sich erst nach und nach auf.“ Backhaus empfiehlt, am Freitag die Verbindungen über die LeipzigMove-App oder im Netz im Blick zu behalten.

Klimaaktivisten wollen streikende LVB-Beschäftigte unterstützen

Unterstützt werden die Streikenden am Freitag auch von der Klimagruppe Fridays for Future. „Durch den dauernden Stress, den Personalmangel und einen hohen Krankenstand sind viele Beschäftigte im Nahverkehr am Limit“, hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung von Klimagruppe und LVB-Beschäftigten.

„Klimaaktivistinnen und -aktivisten besuchen unsere Streikposten. An der Feuertonne treffen unterschiedliche Generationen aufeinander, Menschen mit verschiedenen Einstellungen und Lebenserfahrungen planen gemeinsam die nächsten Schritte im Arbeitskampf. Das gibt mir Hoffnung”, wird LVB-Busfahrerin Momo zitiert. Laut Initiative #WirFahrenZusammen sollen am Freitag in den Stadtteilen Dölitz, Heiterblick, Lausen, Lindenau, Paunsdorf und am Straßenbahnhof Angerbrücke Streikposten gebildet werden.
Aktuelle Informationen auf der Webseite der LVB

Quelle: LVZ

Symbolbild: Pixabay

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