Die Deutsche Umwelthilfe fordert in vielen deutschen Städten höhere Parkgebühren und Parkbeschränkungen für SUV-Fahrzeuge. Als Vorbild sieht die Naturschutzorganisation Paris, wo für Geländewagen eine Stunde Parken im Zentrum demnächst 18 Euro kosten soll.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in 150 deutschen Städten höhere Parkgebühren und Parkbeschränkungen für sogenannte SUV-Wagen beantragt. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation wurden in allen 16 Bundesländern Anträge an die jeweiligen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen herausgeschickt. Die meisten gingen demnach an Städte in Nordrhein-Westfalen (36) und Rheinland-Pfalz (26). Dabei sind auch folgende Städte in Mitteldeutschland:
- Sachsen: Chemnitz, Dresden, Leipzig
- Sachsen-Anhalt: Halle (Saale), Magdeburg
- Thüringen: Erfurt, Jena
Ein neues DUH-Rechtsgutachten zeigt Behörden Möglichkeiten auf, um gegen SUV vorzugehen, zum Beispiel durch höhere Parkgebühren für übergroße Fahrzeuge oder Bußgelder und Abschleppen bei missbräuchlichem Parken über markierte Flächen hinaus.
Höhere Parkgebühren für Anwohner und Besucher
So sollen die Anwohner-Parkgebühren nach dem Willen der Umwelthilfe auf mindestens 360 Euro im Jahr steigen. Je nach Fahrzeuggröße soll es eine Preisstaffelung geben. Fürs Parken strebt die Deutsche Umwelthilfe deutlich strengere Begrenzungen an.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH erläuterte: „Unsere Innenstädte drohen an übergroßen Stadtgeländewagen und Lifestyle-Pick-Ups zu ersticken. Monster-SUV mit über fünf Metern Länge haben nichts in unseren Städten zu suchen.“
Vorbild ist demnach Paris, wo sich im Februar die Bürger bei einem Bürgerentscheid mehrheitlich für eine Verdreifachung der Parkgebühren für die meist recht großen Wagen ausgesprochen hatte. Eine Stunde Parken im Zentrum soll für SUV und andere schwere Autos von Nicht-Parisern ab September dann 18 Euro statt sechs Euro kosten.
Familien-Vans und Kombis ausgenommen
Nach der Pariser Entscheidung hatte die DUH deutsche Bürgerinnen und Bürger online dazu aufgerufen, gegen die von ihr als „Monster-SUV“ bezeichneten Fahrzeuge aktiv zu werden. 19.000 Menschen hätten sich beteiligt und die Umwelthilfe beauftragt, in ihrem Namen die entsprechenden Anträge an die Städte zu richten.
Die DUH betont, dass sie Familienautos wie Vans „grundsätzlich nicht als SUV“ werte. Aber auch hier gebe es seit vielen Jahren den Trend, „dass Autos jeder Fahrzeugklasse immer größer und schwerer werden“.
Quelle: MDR
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