FürDer Brand in einem Wald bei Jüterbog hat sich auf eine Fläche von mehr als 300 Hektar ausgeweitet. Die Feuerwehr habe die Lage in der Nähe von Ortschaften aber nach Angaben der Kommune im Griff. Andernorts konnten Feuer inzwischen gelöscht werden – etwa im Harz.
Auffrischender Wind hat den Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin angefacht und die betroffene Fläche auf 326 Hektar mehr als verdoppelt. „Die Flammen laufen auf die Schutzstreifen zu, aber die Feuerwehr hat dort die Lage im Griff“. Das berichtete die Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch.
Wegen der großen Trockenheit hat sich die Waldbrandgefahr auch im Norden Sachsens erhöht. In den nördlichen Teilen der Landkreise Görlitz, Bautzen und Meißen sowie in Dresden, im Kreis Nordsachsen und in der Leipziger Region gilt inzwischen wie in Brandenburg die zweithöchste Warnstufe Vier. Für einige Regionen sei das Betreten des Waldes bereits eingeschränkt, sagte Renke Coordes von Sachsenforst.
In Tschechien ist ein Waldbrand bei der Gemeinde Bublava im Grenzgebiet zu Sachsen nach einem Tag endgültig gelöscht worden. Das Feuer war am Sonntagnachmittag ausgebrochen und hatte eine Fläche von rund vier Hektar Wald erfasst. Auch das Feuer am Königsberg bei Schierke in Sachsen-Anhalt und der Waldbrand unweit des Brockens im Harz sind nach Behördenangaben gelöscht.
„Müssen uns dran gewöhnen“
Wegen des großen Waldbrandes bei Jüterbog sei der Schutzstreifen im südlichen Bereich des Brandgebiets verbreitert worden, damit weiter keine Flammen von dem ehemaligen Truppenübungsplatz auf umliegende Ortschaften übergreifen, berichtete die Ordnungsamtsleiterin. Die Feuerwehrkräfte werden aus zahlreichen Brunnen und einem großen Löschteich mit Wasser versorgt.
Der ehemalige Truppenübungsplatz ist mit Munition belastet. Am Sonntagabend und am heutigen Montag sei auf der Brandfläche mehrfach Munition detoniert, berichtete Lindner-Klopsch. Auch der Einsatz von Lösch-Hubschraubern oder Räumpanzern sei wegen der Größe des Waldbrandgebiets nicht effektiv möglich, sagte sie. Daher könnten die Feuerwehrleute den Brand nicht direkt bekämpfen, sondern nur am Rand die Schutzstreifen frei halten, um die Ortschaften zu schützen.
Die Geoökologin Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hält dies für den richtigen Ansatz. „In dieser Konstellation würde ich das befürworten, dort einfach zuzuschauen und vom Rand aus zu löschen“, sagte sie dem RBB. Man müsse in diesen Fällen lernen, mit dem Feuer zu leben „Und eben hier das Feuer auch als einen Neuanfang zu begreifen, (…), für ein Wiederaufwachsen der Naturflächen, (…), ich glaube, daran müssen wir uns gewöhnen.“
Quelle: ntv.de