Ein Wetterphänomen könnte am Wochenende heftige Regenfälle auslösen. Ein Meteorologe warnt bereits vor drohenden massiven Überschwemmungen.
Am Wochenende könnte es zu schweren Unwettern mit Starkregen und Überschwemmungen kommen. Diesmal in Gefahr: das Alpenvorland in Oberbayern und Schwaben sowie weite Teile von Sachsen, Thüringen und der Süden Sachsen-Anhalts. Das erklärt Martin Puchegger, Meteorologe bei wetter.com.
Grund sei ein sogenanntes Vb-Tief. Dieses komme mit feuchtigkeitsgeladener Luft aus dem Mittelmeer über die Alpen in Richtung Polen. Noch mehr Feuchtigkeit komme durch Nord- und Ostsee, weil diese für die Jahreszeit viel zu warm seien. Ein weiteres Problem: Ein Hochdruckgebiet über Osteuropa blockiere den Weg des Vb-Tiefs. Deswegen steckt es über Deutschland fest.
Ein solches Tiefdruckgebiet verbleibe lange an ein und derselben Stelle. Dort komme es dann zu viel Regen. Noch sei schwer abzuschätzen, wo genau die meisten Regenfälle zu erwarten sind. Je nach Vorhersagemodell werden die Südosthälfte Deutschlands oder Regionen um das Erzgebirge und den Thüringer Wald betroffen sein.
So werden von Freitag bis Sonntag derzeit 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter Niederschlag erwartet, so Puchegger weiter. Regional könnten es sogar 200 Liter Regen pro Quadratmeter werden. Das Problem: Ein Großteil des Niederschlags werde in kurzer Zeit, innerhalb eines Tages, fallen. So sei, sofern es tatsächlich so kommt, ein Jahrhunderthochwasser möglich. In Oberbayern und Schwaben sei das besonders problematisch, weil dort die Böden noch von den bisherigen Unwettern gesättigt sind. Immerhin sind dort die Flüsse aber relativ groß.
In Sachsen und Thüringen bestehe die Gefahr, dass kleine Bäche massiv anschwellen, sagt Puchegger. Noch sei die Vorhersage vage. Spätestens am Donnerstagmorgen, 24 Stunden vor Beginn der Lage, werde klar sein, wo Unwetterwarnungen gelten. In den frühen Morgenstunden des Freitags soll es schließlich losgehen.
Wie geht’s dann weiter?
Am Mittwoch zeigt sich das Wetter von seiner feuchten Seite. Die Regenschauer ziehen langsam von der Mitte Deutschlands nach Osten, erreichen den äußersten Osten und Südosten jedoch erst am Abend. Vereinzelt scheint an Oder, Neiße und Inn noch die Sonne, bevor der Regen eintrifft. In Nordwestdeutschland lockert es am Nachmittag wieder etwas auf, dort wechseln sich Sonne, Schauer und Gewitter ab. Die Temperaturen bleiben mit 16 bis 20 Grad eher mild.
In den Morgenstunden am Donnerstag zieht starker Regen über Ost- und Süddeutschland hinweg, besonders ergiebig fällt der Niederschlag in Baden-Württemberg und Bayern aus. Im Laufe des Tages verziehen sich die Regenwolken, das Wetter bleibt aber wechselhaft. Sonnige Phasen werden immer wieder von Schauern und Gewittern unterbrochen. Die Temperaturen ändern sich kaum und liegen zwischen 17 und 22 Grad, berichtet wetter.com.