LVB werden am Freitag und Samstag bestreikt

LVB

Der Nahverkehr in Sachsen wird wieder bestreikt. Für Freitag und Samstag ruft die Gewerkschaft Verdi in Leipzig zum Arbeitskampf auf.

Auf Fahrgäste im Nahverkehr in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen kommen am Freitag erhebliche Einschränkungen zu. Grund: Die Gewerkschaft Verdi weitet ihren Arbeitskampf aus und bestreikt die Verkehrsgesellschaften in diesen fünf sächsischen Städten. In Leipzig (LVB) und Dresden (DVB) werden die Streiks auch am Sonnabend fortgeführt und dauern bis Sonntagmorgen (6 Uhr). Das gab Verdi am Mittwoch in Chemnitz bekannt.

Nach dem Warnstreik am 2. Februar ist es der zweite große Ausstand im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) des Freistaats binnen vier Wochen. Zuvor hatte die Gewerkschaft bereits zu einem Warnstreik im Regionalverkehr in einigen sächsischen Regionen aufgerufen. Betroffen sind dabei vor allem Ostsachsen und der Dresdner- und Chemnitzer Raum. In Nordsachsen und im Kreis Leipzig gibt es im Regionalverkehr dagegen keine Einschränkungen.

Diese Leipziger Buslinien werden befahren

Laut LVB sind folgende Buslinien nicht vom Streik betroffen, weil sie von Mobilitätspartnern betrieben werden: 61, 62, 66, 67, 77, 83, 87, 88, 91, 143, 161, 162, 172, 173, 175, 176, Schulfahrten von Sommerfeld bis Taucha sowie Flexa Nord, Südwest, Leutzsch und Südost.Über die App LeipzigMOVE bieten die LVB alternative Mobilitätsdienste wie BikeSharing und E-Scooter an. Dabei erhalten vollständig registrierte Nutzerinnen und Nutzer an Streiktagen je 30 Freiminuten zur kostenlosen Ausleihe von Nextbike-Rädern. Die einzelne Fahrten werden minutengenau abgerechnet.

Anlass des Verdi-Streikaufrufs für den Nahverkehr ist die geplatzte zweite Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) in Sachsen. Der KAV hatte am Dienstagabend überraschend seine Teilnahme für den Mittwoch in Chemnitz abgesagt. Als Grund nannten die Arbeitgeber die bereits in anderen Bundesländern angekündigten Arbeitsniederlegungen. „Das Verhalten der Gewerkschaft zeigt, dass diese derzeit nicht an ernsthaften, ergebnisoffenen Verhandlungen mit der Zielsetzung einer Tarifeinigung interessiert ist“, sagte KAV-Verbandsgeschäftsführerin Cornelia Habendorf.

Die Gewerkschaft wies den Vorwurf zurück. „Die Tarifkommission war gut vorbereitet. Im Rahmen eines Sondierungsgespräches mit dem KAV wurde über erste Möglichkeiten der Annäherung diskutiert. Nun müssen wir aber feststellen, dass die Arbeitgeber nicht nur die dringend nötige Entlastung verweigern, sondern darüber nicht mal mit uns sprechen wollen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt.

Das genaue Ausmaß des Streiks wird erst am Freitag sichtbar werden, wenn Klarheit über die Anzahl der Streikenden besteht. Losgehen soll der Ausstand am Freitagmorgen um 3 Uhr. Bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) war es beim letzten Streik am 2. Februar nahezu flächendeckend zum Ausfall des Nahverkehrs gekommen. „Wir können die Auswirkungen des Streiks noch nicht konkret benennen, rechnen aber mit erheblichen Einschränkungen im Linienangebot“, sagte LVB-Sprecher Marc Backhaus. Die LVB bittet deshalb ihre Kundschaft, sich aktuell über die Auskunftsysteme im Internet und die App LeipzigMove zu informieren.

Während in der Großstadt Leipzig der Nahverkehr mit großer Wahrscheinlichkeit zum Erliegen kommt, werden die Buslinien in der Region normal fahren. So sollen die von Regionalbus Leipzig betriebenen Linien 100 (Groitzsch-Zwenkau-Markkleeberg) und 107 (Zwenkau – Großdeuben – Connewitzer Kreuz) fahrplanmäßig verkehren. Auch die beliebte Linie 131 (Leipzig-Hauptbahnhof – Günthersdorf/Nova – Merseburg), die in Kooperation zwischen LVB und PNVG Merseburg betrieben wird, soll verkehren, allerdings ausgedünnt, weil die LVB-Fahrten unter den Streik fallen.

(Text gekürzt)


Quelle: LVZ

Symbolbild: Pixabay

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