… dass es tagtäglich zu achten und zu pflegen gilt. Dies zeigen die jüngsten Ereignisse in Washington in brutalster Realität.
Ein fanatischer US-amerikanischer Präsident wiegelt seine letzten Anhänger in selbstverliebter, anmaßender Souveränität zu einem Marsch auf das Capitol auf, in dem zeitgleich die Anerkennung der Wahl von Joe Biden zum 46. Präsident der Vereinigten Staaten erfolgen soll. Ein eigentlich formaler Akt des US-Kongresses.
Eine der wohl schwärzesten Stunden in der jungen Geschichte der USA. J. Biden: „Ich bin schockiert und traurig darüber, dass unsere Nation, die so lange schon ein Leuchtfeuer der Hoffnung und der Demokratie ist, in einem so dunklen Moment angekommen ist.“
So schnell kann ein loderndes Feuer entstehen und das Aufgebaute, Erkämpfte, Liebgewonnene zunichte machen, wenn der Mob, Reichsbürger oder Querdenker von einem narzisstischen Oberhaupt gelenkt und geleitet werden.
Nationalpopulistisches Gedankengut ist weit entfernt von den Tugenden der Demokratie. „Wir gewinnen oder verlieren mit Würde.“ A. Lincoln
Gerade die Bürger in den ehemaligen sozialistischen Staaten wissen, wie menschenverachtend das Leben in einer Diktatur ohne Toleranz, Freiheit und Gleichberechtigung sein kann.
Nach den Ereignissen von gestern können sich alle freiheitsliebenden Menschen dieser Welt glücklich schätzen, dass nunmehr die Wahl von Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten offiziell vom Kongress bestätigt wurde.
Mögen die Ereignisse von gestern uns als Mahnung im Kopf bleiben … die Demokratie ist ein zartes Pflänzchen. Nach 9/11 ein 1/6 – ein denkwürdiger, mahnender Tag.
Annette Feustel
Foto: Christof Neumann. USA Washington