MOST war beim 33. Journalismustag der dju in ver.di dabei

Der 33. Journalismustag der ver.di: Haltung zeigen und Hassangriffe abwehren

„Raus aus der Blase und miteinander reden! – ein neues Format, das ankam, auf dem 33. Journalismustag im ver.di-Haus in Berlin

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) gehört zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Sie versteht sich als eine netzwerkartige Interessenvertretung, als Rechtsbeistand und Weiterbildungsakademie für freie oder festangestellte JournalistInnen, für VolontärInnen, Studierende, FotografInnen oder KarikaturistInnen, die in Print- und Online-Medien sowie im Rundfunk publizieren. Auch wenn das Team unserer Zeitschrift MOST im engeren Sinne nicht zu diesem Kreis gehört, weil aus nur aus Ehrenamtlichen und nicht aus professionellen Journalisten besteht, war für uns der 33. Journalismustag von ver.di in Berlin Grund genug, einmal bei einer solchen Weiterbildungsakademie vorbeizuschauen. Wir besuchten mit großen Erwartungen am 25. Januar 2020 den diesjährigen Journalismustag. Dieser war dem Thema „Hinschauen – Weghören – Einstehen: Alles eine Frage der Haltung“ gewidmet. Wir wurden nicht enttäuscht. Mit uns waren rund 200 Gäste dort. Anlass für das Thema der Veranstaltung waren zunehmende Angriffe von rechts auf Journalistinnen und Journalisten, Redaktionen oder den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die KollegInnen (und auch wir) wollen, dass Pressefreiheit ohne jegliche Einschüchterung gewährt bleibt. Auch MOST, als Zeitschrift, die vor allem für russischsprachige MigrantInnen verschiedener Konfessionen gedacht ist, ist in diesem sensiblen Kontext tätig.

 
Christoph Schmitz, im ver.di-Bundesvorstand für Medien zuständig, während seiner Rede
 

Im Unterschied zu angestellten JournalistInnen besteht die Herausforderung für MOST aber auch darin, dass es im engeren rechtlichen Sinne keinen Arbeitgeber hat, von dem es diesbezüglichen Schutz erwarten kann. Hier würden wir uns von einem der nächsten Journalistentage erhoffen, dass auch dem (zumeist in NGOs ausgeübten) ehrenamtlichen Journalismus, der manchmal sogar noch direkter dem Umgang mit Andersdenkenden ausgesetzt ist als die öffentlich-rechtlichen Medien es sind, inhaltliche Unterstützung zuteilwird. Die Themen der Foren in Berlin waren breit gefächert: Die ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann berichtete vom Machismo im Fußball-Ressort, es ging um Hate Speech und den Umgang damit, aber auch um investigatives Arbeiten im rechtsradikalen Milieu.

 

Mit letzterem hat MOST nichts zu tun, dafür aber war gerade das Thema der Nachmittagsveranstaltung „Wo endet der Journalismus und wo beginnt der Aktivismus?“ für uns besonders relevant. Denn MOST wird ja vom „Integrationsverein Leipzig – Brücke der Kulturen e.V.“ seit 14. Jahren herausgegeben, der eine NGO ist und damit die genannte diffizile Gratwanderung auch zu bewältigen hat.

 

Prof. Heidrun Zinecker
Ehrenamtliche Journalistin
Foto: Mikhail Vachtchenko
Chefredakteuer Zeitschrift „Most“

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