Welterbestätten vor der Haustür entdecken

Welterbestätten

Wen es im Sommerurlaub nicht in die Ferne zieht, kann in Mitteldeutschland große Schätze der Kulturgeschichte entdecken. Hier eine Übersicht, welche Unesco-Welterbestätten Sie innerhalb einer Stunde von Leipzig aus erreichen.

Weltweit gibt es mehr als 1000 Kulturdenkmäler, Natur- und auch gemischte Stätten in 167 Ländern, die zum Welterbe der Unesco gehören. Die von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation aufgestellte Liste beinhaltet auch Kulturgüter im mitteldeutschen Raum, die von Leipzig aus in zirka einer Stunde erreichbar sind. Hier finden Sie eine Übersicht der Welterbestätten im Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt, die mit Auto und öffentlichen Verkehrsmittel anzufahren sind:

Welterbe in Sachsen-Anhalt

Das Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt kann sich mit mehreren bedeutenden Kulturdenkmalen und einmaligen Landschaften von Weltbedeutung schmücken. Neben dem Bauhaus Dessau als „Wiege der klassischen Moderne“ und dem nahe gelegenen Gartenreich Dessau-Wörlitz mit Schlössern, Parks und Einzelbauwerken sind auch die Luthergedenkstätten in Wittenberg und der Naumburger Dom auf der Liste der Unesco-Welterbestätten zu finden.

Bauhaus Dessau

Die Stadt Dessau ist untrennbar mit Walter Gropius (1883-1969) verbunden. Der Bauhausgründer war wegweisend für eine neue Sachlichkeit in der Architektur. Als Direktor des „Staatlichen Bauhaus in Weimar“, das später nach Dessau verlegt wurde, ging der gebürtige Berliner in die Kunstgeschichte ein. Das Bauhaus in Dessau steht für die Zusammenführung von Handwerk und Kunst, vereint in einer modernen und klaren Formsprache.

Dessau-Wörlitzer Gartenreich

Das 142 Quadratkilometer große Unesco-Gartenreich Dessau-Wörlitz, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden ist. Es kann mit dem Auto als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Dessau-Wörlitzer Eisenbahn und mit dem Bus) erreicht werden. Ein Ausflug ins große Gartenreich sollte gut geplant sein – mit mindestens drei bis vier Stunden Zeit vor Ort. Die vielfältigen Anlagen mit Schlössern, Brücken, Wiesen und Wald erstrecken sich von Dessau-Mosigkau bis nach Oranienbaum und Wörlitz, dessen gleichnamiges Schloss vor genau 250 Jahren eingeweiht wurde.

Welterbestätten
Wittenberg

Welterbestätten in Wittenberg

Ein Tagesausflug in die Lutherstadt Wittenberg lohnt sich in vierfacher Hinsicht. Alle Welterbestätten sind fußläufig zu erreichen und zeichnen ein umfängliches Bild des Reformators Martin Luther, der im 16. Jahrhundert mit seinen 95 Thesen zur Spaltung der Kirche in die römisch-katholische und die lutherisch-evangelische führte.

Naumburger Dom

Naumburger Dom

Der Naumburger Dom, einst die Kathedrale des Bistums Naumburg, ist seit fünf Jahren Unesco-Weltkulturerbe. Nach der Zerstörung des Mittelteils des Cranachschen Altars vor 500 Jahren war es der Leipziger Maler Michael Triegel, der dem Werk im vergangenen Jahr neues Leben einhauchte und für Diskussionen bei den Denkmalschützern sorgte.

Zu den bekanntesten Skulpturen des Naumburger Doms gehören der Markgraf von Meißen Ekkehard II, einem der Stifter des Doms, mit seiner Frau Uta von Naumburg. Die Tochter des Grafen von Ballenstedt gilt als die „schönste Frau des Mittelalters“. Sie ist im Westchor des Bauwerks zu bestaunen.

Zwei Ziele in weiterer Ferne

In Sachsen gibt es derzeit nur zwei Welterbestätten. Die sind allerdings von der Messestadt aus nicht 60 Minuten zu erreichen. Der Muskauer Park in Bad Muskau und die Montanregion Erzgebirge. Das Dresdner Elbtal war fünf Jahre lang Unesco-Weltkulturerbe, bis es 2009 wegen des landschaftszerstörenden Baus der Waldschlösschenbrücke von der Liste gestrichen wurde. Ein aktueller Kandidat für die Liste ist die Siedlung Herrnhut in der Oberlausitz. Der Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeine und international bekannt durch die Herrnhuter Sterne.


Quelle: LVZ

Bilder: Pixabay