Alles, was Sie über die bevorstehende Sonnenfinsternis wissen sollten
Am 29. März schiebt sich der Mond vor die Sonne – zumindest ein bisschen. Ein solches Himmelsschauspiel ist recht selten. Was gibt es beim Zuschauen zu beachten?
Wie ein angebissener Keks – so sieht die Sonne am 29. März an vielen Orten aus. Dann verdeckt der Mond einen Teil des Sterns. Experten sprechen von einer partiellen Sonnenfinsternis. Wieso das passiert, wo die Abdeckung am größten ist und was beim Blick in den Himmel zu beachten ist:
Wie kommt es zu einer Sonnenfinsternis?
Der Mond kreist um die Erde, die Erde wiederum um die Sonne. Wenn alle drei auf einer Linie liegen und der Mond dabei zwischen Sonne und Erde steckt, verdeckt er von uns aus gesehen den Blick zur Sonne. Bei manchen Sonnenfinsternissen scheint die Sonne komplett verschwunden. Dann spricht man von einer totalen Sonnenfinsternis. Am 29. März wird der Mond jedoch nur einen Teil der Sonne verdecken.
Sieht die Sonnenfinsternis überall gleich aus?
Nein. Je nach Region ist ein verschieden großer Teil der Sonne verdeckt. »Um die Finsternis zu sehen, müssen Sie im Schatten des Mondes sein«, erklärt Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Dieses Mal gibt es keinen Ort auf der Erde, wo sich die Sonne komplett verfinstert. Sichtbar ist die Finsternis in Europa inklusive Grönland, im äußersten Nordwesten Afrikas und auf Neufundland. Am größten wird die Verdeckung über Grönland sein. »Dort wird nur eine schmale Sichel übrig bleiben«, sagt Liefke.
In Deutschland ist ein viel kleinerer Teil verdeckt. Je weiter man sich im Westen und je weiter im Norden befindet, desto mehr, so Liefke. Die größte Abdeckung mit etwa 22 Prozent habe man in der Region Weser-Ems, Sylt, Schleswig und Flensburg. In der Region von München und Regensburg sind es dagegen gerade mal um die zehn Prozent.
Um welche Uhrzeit ist die Sonnenfinsternis zu sehen?
Auch das hängt vom Standort ab. Maximal bedeckt ist die Sonne in Deutschland etwa zwischen 12.08 Uhr in Freiburg und 12.21 Uhr in Rostock und Stralsund, sagt Carolin Liefke. Los mit der Verfinsterung geht es jeweils 45 Minuten früher. 45 Minuten später ist das Schauspiel dann jeweils zu Ende.
Was muss man beim Zusehen beachten?
Astronomen und Mediziner warnen davor, ohne Schutz in die Sonne zu blicken. Schon gar nicht mit einem Fernglas oder Teleskop. Sekunden reichten, um die Netzhaut zu schädigen. Man sollte nur mit speziellen »Sofi«-Brillen in die Sonne schauen, die man zum Beispiel bei Optikern bekommen kann. Normale Sonnenbrillen, berußte Gläser, geschwärzte Filme, Solarienbrillen oder Verpackungsfolien reichen nicht aus. Viele Sternwarten und Planetarien stellen am 29. März professionelle Beobachtungsgeräte bereit.
Wann wird nach dieser die nächste Sonnenfinsternis von Deutschland aus zu sehen sein?
Die nächste partielle Sonnenfinsternis in Deutschland ereignet sich am 12. August 2026. »Sie wird eine deutlich größere Verfinsterung haben als die bevorstehende«, sagt Liefke. An einigen Orten der Erde wird es dann sogar eine totale Sonnenfinsternis geben. Um die zu sehen, muss man etwa aufs spanische Festland, nach Mallorca oder das westliche Island reisen. »Bei der kompletten Abdeckung kann man die helle Atmosphärenschicht der Sonne sehen, die Korona. Das ist noch mal was vollkommen anderes«, so Liefke.
Die nächste totale Sonnenfinsternis, die man von Deutschland aus sehen kann, werden viele von uns nicht mehr erleben: Sie ereignet sich erst im Jahr 2081.
Quelle: Spiegel.de
Symbolbild: Pixabay