Schneetief „Tristan“ sorgt seit Sonntag für Wintereinbruch in Leipzig.
Das gab es lange nicht mehr. Gleich 40 cm Neuschnee.
Extreme Wetterbedingungen und Schneechaos legten den Strassenverkehr sowie den Bus- und Bahnbetrieb der Stadt Leipzig erheblich lahm.
Nur ganz langsam kehrt die Normalität zurück und die LVB hat wieder Fahrten aufgenommen, die im Notbetrieb auf verkürzten Strecken unterwegs sind.
Die Stadtreinigung war gestern mit über 35 Einsatzwagen auf dem knapp 1700 km langen Hauptstrassennetz unterwegs und versuchte die Situation in den Griff zu bekommen.
Autofahrer müssen aber dennoch weiterhin auf den Leipziger Magistralen mit Behinderungen und Staus rechnen.
Die Nebenstraßen werden allerdings nicht geräumt. Daher herrschen gerade dort chaotische Zustände und niemand weiß wohin mit den ganzen Schneemassen.
Freude wiederum kommt bei Winterskisport begeisterten Leipzigern auf, die die seltene Möglichkeit haben, mit Langläufern oder wahlweise auch auf dem Snowboard durch die Innenstadt zu fahren.
Etwas fehl am Platz bei dem ganzen Schneegestöber, ist der riesige mobile Blitzer aus Metall in der Jahnallee, der in etwa ähnlich viele Temposünder fotografierte, wie ein Wüstenbewohner Pinguine. Viel schneller als Schrittgeschwindigkeit war ja nun eben nicht möglich.
Allerdings hat Tief „Tristan“ aber auch eine klirrende Kälte im Gepäck. In den Nächten muss teilweise mit bis zu -17 Grad gerechnet werden. Und trotz dieser eisigen Temperaturen, schlafen ungefähr 30 bis 50 von den schätzungsweise 200 Obdachlosen der Messestadt noch draußen. Obwohl Notunterkünfte angeboten werden, nehmen einige von ihnen das Angebot nicht an. Gründe hierfür sind meist Tiere, die in den Einrichtungen nicht erlaubt sind. Auch Paare, die sich nicht trennen wollen, nehmen oft von diesem Angebot kein Gebrauch, denn Frauen und Männer werden separat untergebracht.
Erst nach dem nächsten Wochenende ist mit einem Temperaturanstieg zu rechnen.