Fahrradtour. Suche nach Wahlplakaten in Leipzig

Am heutigen sonnigen Sonntag bin ich durch Gohlis, Gohlis-Mitte und Zentrum mit dem Fahrrad gefahren. Eine gelungen Fahrradtour, auch das Wetter spielte mit. Ich habe Wahlplakate für die Landtagswahlen am 1. September fotografiert. Diese Fotoimpressionen stelle ich für alle Leipziger*innen zur Verfügung. Eine kleine Analyse von mir: Am meisten präsent sind die großen Parteien wie die CDU, SPD und Linke, wenige Plakate sind von der FDP zu sehen, kaum Plakate von den Grünen und, was erstaunlich ist, ich habe keine einziges Plakat von der AFD gesehen. Mehr als alle anderen war Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU präsent.

Das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament am 26. Mai war eine Niederlage der führenden Parteien in Deutschland. Die SPD erhielt nur 10,7% der Stimmen, und der stolze Sieger war Bündnis 90 / die Grünen, welche in Leipzig 20,2% der Stimmen erhielten. Warum ist das passiert? Und wird sich diesmal bei den Landtagswahlen in Sachsen etwas ändern?

Ist der Triumph von den Grünen zur Europawahl Glück oder etwas Anders? Ohne es als Werbung klingen lassen zu wollen, sage ich, es wird für die Grünen schwierig, Wähler*innen zu gewinnen. Sie haben ihre Ergebnisse bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Vergleich zu den letzten Wahlen vor fünf Jahren verdoppelt. Mehr als zwanzig Prozent haben sie zuvor noch nie geschafft. Viele Wähler sehen die Aussichten anderer Parteien nicht – dies war der Grund für ihre Wahl. Die Grünen zeigen, dass Klimaschutzinitiativen und Demonstrationen wie Fridays for Future, an denen Schüler*innen teilnahmen, welche grundlegende Maßnahmen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung fordern, im Einklang mit dem Zeitgeist stehen. Der Ausgang der anstehenden Landtagswahlen für die Hauptkonkurrenten der Regierungsparteien ist noch unklar, da eine Vielzahl von Wähler*innen nicht in ihren politischen Präferenzen festgelegt sind.

Wir freuen uns sehr, dass Vertreter*innen der Regierungsparteien bei der Redaktion unserer Zeitschrift „Most“ ihre Wahlprogramme präsentiert haben. Dies unterstreicht nur, dass wir, die russischsprachigen Wähler*innen, auch einen wichtigen Platz im öffentlichen und politischen Leben unserer Stadt einnehmen. Tatsächlich leben nach vorläufigen Schätzungen mehr als 20.000 russischsprachige Personen aus den Ländern der ehemaligen UdSSR in Leipzig, und etwa 6.000 Menschen sind wahlberechtigt. Ich habe es geschafft, mit vielen Kandidat*innen in unserem Verein zu kommunizieren, auch mit denen, die Russisch sprechen.

Freund*innen! Seien wir aktiver und wir werden am 1. September zu den Wahllokalen kommen, denn die Zukunft unserer Kinder und unseres Landes hängt von unserer Wahl ab!

Mikhail Vachtchenko
Chefredakteur Zeitschrift „Most“

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