Der Mond steht zurzeit besonders tief am Himmel und erscheint dadurch größer. Der sogenannte Erdbeermond zeigt sich vor allem in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag.
Der Vollmond im Juni wird auch „Erdbeermond“ genannt. Schon in der Nacht auf Mittwoch zeigte sich das Phänomen am Himmel. Am 11. Juni, in der Nacht auf Donnerstag, gibt es noch einmal die Chance, ihn zu sehen.
Der „Erdbeermond“ kann besonders groß und rot erscheinen. Doch hat sein Name etwas mit der Farbe zu tun? Nein. Der Begriff stammt von den Algonquin, einem indigenen Volk Nordamerikas, das im Juni Erdbeeren erntet. Bei uns wird der Junivollmond auch Rosenmond genannt – nicht wegen der Farbe, sondern weil die Rosen in dieser Zeit in voller Blüte stehen. Ein weiterer traditioneller Name ist Brachmond, da im Juni häufig brachliegende Felder bearbeitet werden.
Der Name hat nur wenig mit der Farbe zu tun
Zwar kann der Erdbeermond groß und rot wirken, doch das ist nicht garantiert. Beide Effekte können dann auftreten, wenn der Mond tief am Himmel steht. Dann muss das von der Sonne reflektierte Mondlicht einen längeren Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen als bei einem hoch stehenden Mond.
Auf diesem langen Weg wird blaues Licht stärker gestreut als rotes und verschwindet nach und nach – zurück bleibt mehr rotes Licht und der Mond erscheint rötlich gefärbt.
Warum der Mond am Horizont oft größer wirken kann, ist hingegen bis heute nicht vollständig geklärt. Klar ist nur: Es handelt sich um eine optische Täuschung. Vermutlich vergleicht unser Gehirn den Mond mit anderen Objekten in der Nähe, etwa Bäumen oder Häusern, was ihn größer erscheinen lässt. Fotografiert man den Mond, geht dieser Effekt verloren.
Warum erscheint der Erdbeermond besonders groß und rot?
Beide Phänomene – die rote Farbe und die scheinbare Größe – lassen sich auch bei der Sonne beobachten: Ein tief stehender Sonnenuntergang wirkt ebenfalls besonders groß und rot, weil das blaue Licht auf dem langen Weg durch die Atmosphäre verloren geht.
Beim Erdbeermond tritt dieser Effekt besonders häufig auf. Warum? Im Sommer verläuft die Mondbahn besonders flach über den Horizont – im Gegensatz zur Sonne. Der Mond bleibt dadurch länger in Horizontnähe, wo die beschriebenen Effekte auftreten können. Zum Vergleich: Der Dezembervollmond steht deutlich steiler am Himmel – dann ist das Zeitfenster für solche Erscheinungen kürzer.
2025 ist ein besonderes Jahr für den Erdbeermond
In diesem Jahr kommt noch ein seltenes astronomisches Detail hinzu: Die Umlaufbahn des Mondes liegt derzeit im Rahmen des etwa 18,6 Jahre dauernden Zyklus der sogenannten Knotendrehung besonders tief. Dieses seltene Zusammenspiel wird erst 2043 wieder auftreten.
Am besten lässt sich der Erdbeermond von einem erhöhten Punkt mit freier Sicht Richtung Osten beobachten. Die rote Farbe und die große Erscheinung können auftreten – müssen aber nicht. Und wie immer gilt: Auch das Wetter muss mitspielen.
Quelle: SWR.de/Wissen
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