Mit dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2025 wird es wohl im S-Bahn-Netz Mitteldeutschland spürbare Einschnitte geben.
Mit dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2025 wird es wohl im S-Bahn-Netz Mitteldeutschland spürbare Einschnitte geben. So gibt es neben dem Aus für die S-Bahn-Linie S10 nach Grünau auch Leistungskürzungen auf der S-Bahn-Achse im Leipziger Südraum zwischen Leipzig, Markkleeberg und Borna (Linienbündel S4, S5/S5X und S6).
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Leipziger Stadtrat fordert nun vom Sächsischen Infrastrukturministerium (SMIL) mehr Mittel für den Schienenpersonenverkehr. Konkret die Erhöhung weitergereichter Regionalisierungsmittel des Bundes an die Verkehrszweckverbände in Sachsen. Nur so lasse sich eine langfristige Wachstumsstrategie für die S-Bahn Mitteldeutschland finanziell untersetzen.
S-Bahn-Netz an seinen Grenzen
„Bereits in den letzten Jahren haben sich die Grenzen des S-Bahn-Netzes gezeigt. Die S-Bahn in und um Leipzig droht Opfer ihres eigenen Erfolges zu werden“, sagt Kristina Weyh, Fraktionsvorsitzende und mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion.
„Mit der ersten Ausbaustufe des S-Bahn-Netzes mit dem City-Tunnel ab Dezember 2013 hat sich ein stabiles und zuverlässiges Verkehrsangebot etabliert. Dass diese Erfolgsgeschichte jetzt wieder infrage gestellt wird, ist eine Folge der chaotischen Verkehrspolitik der Sächsischen Staatsregierung.
Für eine dauerhafte Entwicklung des S-Bahn-Verkehrs wäre eine schrittweise Mittelerhöhung für den Schienenpersonennahverkehr durch den Freistaat notwendig. Es war der Freistaat Sachsen, der den City-Tunnel als Herzstück des S-Bahn-Netzes vorangetrieben hat. Es liegt an Infrastrukturministerin Regina Kraushaar, die Regionalisierungsmittel entsprechend der erhöhten Bedarfe an die Verkehrszweckverbände auch durchzureichen.“
Einschnitte im Westen und Süden wohl besonders spürbar
Besonders für Fahrgäste im Leipziger Westen und im Leipziger Südraum werden die Kürzungen im neuen S-Bahn-Netz stark zu spüren zu sein, schätzen die Grünen ein. Das Nahverkehrsangebot werde insgesamt unattraktiver, obwohl die Fahrgastzahlen eine weitere Wachstumsstrategie nahelegen.
„Wir appellieren an den Oberbürgermeister und den Zweckverband ZVNL, mit der Sächsischen Staatsregierung nach Lösungen zu suchen, mit der die jetzige Erfolgsgeschichte S-Bahn Mitteldeutschland fortgeschrieben werden kann“, erklärt Kristina Weyh.
„Schon die Kürzung der S-Bahn-Linie S4 ab Torgau schwächt das S-Bahn-Netz nachhaltig. Mit den jetzigen Planungen für den weiteren Kahlschlag an den weiteren Linien drohen nun auch Grünau, der Leipziger Westen und der Leipziger Südraum in die Röhre zu schauen. Wir brauchen mittelfristig mehr Kapazitäten im S-Bahn-Netz. Dazu brauchen wir mehr Personal, S-Bahn-Züge und ein wachsendes statt ein schrumpfendes S-Bahn-Netz. Infrastrukturministerin Kraushaar steht jetzt in der Pflicht, endlich konstruktive Lösungen für Leipzig und die Region zu ermöglichen.“
Quelle: L-iz.de
Bild: Wikimedia Commons/Andreas Wolf 01