Der Frühjahrsputz lädt dazu ein, alles im Haushalt durchzuschauen und sich von manchen Sachen und Dingen zu trennen. Doch wohin mit dem, was noch nutzbar ist? Einige Menschen greifen zu einem Karton und stellen die Sachen auf den Fußweg, Motto: Wird schon jemand mitnehmen. Doch das hat Tücken.
Wer in Sachsens Städten unterwegs ist, wird an einigen Fußwegen auf sie aufmerksam werden: Verschenke-Kisten. Doch auch wenn dahinter vielleicht ein guter und nachhaltiger Gedanke steckt, handelt es sich um eine „wilde Müllablagerung“.
Bußgelder bis zu 100.000 Euro möglich
Der Amtsleiter des Ordnungsamtes in Leipzig, Matthias Laube, erklärt das Problem so: „Das wäre ein Verstoß nach dem Kreislaufwirtschafts- und Bodenschutzgesetz. Das kann mit Bußgeldern zwischen 5 und 100.000 Euro belegt werden.“
Das Besondere: Wie viel es kosten kann, wenn man beim Abstellen einer Verschenkekiste erwischt wird, lässt sich nicht pauschal sagen. Die Spanne reicht von 5 bis 100.000 Euro. Im Einzelfall wird immer geprüft, um welche Abfälle und Mengen es sich handelt. Entscheidend für die Höhe des Bußgelds ist auch, wo die Verschenkekiste abgestellt wird.
Diese hohen Summen werden Laube zufolge aber nur fällig, wenn umweltbelastende Gegenstände wie Asbestplatten oder Altöl abgestellt werden. Diese seien eher selten in Verschenke-Kisten zu finden.
Sozialkaufhäuser nehmen Geschenktes an
Nachhaltiger sind Tauschschränke und Sozialwaren-Kaufhäuser. Katja Eckert – Mitarbeiterin in einem Sozialwarenhaus im Osten von Leipzig – erklärt, wie sie vorgeht, wenn Leute dem Sozialwarenhaus Dinge zum Verschenken anbieten. „Wir kontrollieren vorher alles, wie zum Beispiel elektronische Geräte.“
Stellen die Mitarbeiter dabei Defekte fest oder entdeckten kaputte Stellen, sortieren sie die Sachen sofort wieder aus.. „Und dann würde ich die Leute bitten, das wieder mitzunehmen und selber zu entsorgen“, sagt Eckert.
Ressourcen der Erde schonen
Dass Vieles wiederverwendet werde, begrüßt Heike Günther von der Stadtreinigung Leipzig. Denn: „Die Ressourcen, die wir auf unserer Erde haben, sind beschränkt. Ich möchte nicht, dass diese verloren gehen und für die nachfolgenden Generationen verfügbar sind.“ Sie wünscht sich für Leipzig eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Um dieses Ziel zu erreichen, können Verschenke-Kisten ein Weg sein. Doch für die wilde Müllablagerung gibt es durchaus gute Alternativen.
Quelle: mdr.de, LVZ
Symbolbild: Verschenkekiste





