Heute, am 23. April ist der Welttag des Buches. So kurz vor einem kühlen Wochenende, dass man besser auf der Couch „verkuscheln“ möchte. Und dazu habe ich eine passende Buchempfehlung.
„Die Pest“ von Albert Camus – 1947 erstmals veröffentlich und doch so aktuell wie nie (Anfang der Corona-Pandemie war das Buch sogar kurzzeitig vergriffen). Rund 350 Seiten, erschienen im Rowohlt-Verlag.
Oran, eine Küstenstadt in Algerien in Zeiten einer Pandemie. Ganz langsam nistet sich das Unheil in Form der Pest in der Stadt ein. Nur vereinzelt befällt der Bazillus die ersten Menschen, erobert später die ganze Stadt und erfordert schlicht endlich die Abriegelung Orans gegenüber der „Außenwelt“.
„Eine Plage ist nicht auf den Menschen zugeschnitten, daher sagt man sich, dass sie unwirklich ist, ein böser Traum, der vorübergehen wird.“ (Auszug)
Albert Camus versteht es den Leser in seiner ganz eigenen Dynamik in diese menschliche Tragödie mitzunehmen. Schonungslos werden die unterschiedlichen Charaktere und ihre Entscheidungen in derart ungewöhnlichen Situationen dargestellt.
Letztendlich will uns Albert Camus jedoch ermuntern, auch in scheinbar ausweglosen Gegebenheiten den Lebensmut nicht zu verlieren. Sein Handeln selbst zu bestimmen, Widerstand zu leisten, gemeinsam zu agieren und mit kleinen Freuden den Sinn des Lebens zurückzuerobern.
Das Buch ist auch als Hörbuch und eBook verfügbar.
fm4.orf.at hat zudem Ostern eine Marathonlesung über rund 10 Stunden gestreamt (für 30 Tage online), in der u.a. Martin Grubinger, Adele Neuhauser, Klaus Maria Brandauer und andere Prominente und Mitbürger lesen. Ein wahrer Ohrenschmaus.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und/oder Hören.
Annette Feustel