Mir geht dieses ewig Geheule und Gekeife um die Frage „Was ist Kunst?“ auf den Sack!
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die meisten Menschen eine völlig verzerrte Vorstellung davon haben, was das Wort „Kunst“ eigentlich bedeutet… oder besser gesagt, durch den inflationären Missbrauch dieses Wortes seine Bedeutung entstellt wurde.
Was ist also Kunst?
Kunst ist Handwerk…
Mit den Händen schafft der Künstler sein Werk. Werkzeuge, wie Pinsel, Stift, Klüpfel oder Kamera, in Händen des bildenden Künstlers formen das Werk.
Der Künstler gibt seiner Idee eine Gestalt und – eine Seele.
Studium oder Selbststudium bilden nun die Grundlage und Fähigkeit, um die Einzigartigkeit von Gestalt und Seele herauszuarbeiten – immer feiner und präziser, bis hin zur waren Meisterschaft.
So sind wir doch alle, die Werke schaffen, auch Künstler. Und alle, ob Lehrling, Geselle oder Meister, verdienen gleichermaßen Respekt. Jeder Künstler sollte, dem der Unterstützung braucht seine helfende Hand reichen, statt zu pöbeln… es schadet nicht, sich gelegentlich in Erinnerung zu rufen, wo man herkommt! Wir haben alle mal angefangen, die meisten von uns ganz unten!
Natürlich gibt es auch schlechtes Handwerk, das richtige Gefühl für das gewählte Werkzeug muss erkennbar sein, keine Frage! Aber vielleicht fehlt hier auch nur die helfende Hand… oder tatsächlich der Hinweis, das dieses Werkzeug oder die Kunstform nicht die richtige Wahl ist – aber auch diese Information kann man respektvoll transportieren! Wenn’s mit dem Pinsel nicht klappt, ist es vielleicht die Kamera…
Was für die bildenden Künste gilt, gilt natürlich auch im gleichen Maß für alle anderen Kunstformen! Die Werkzeuge unterscheiden sich. Die Stimme kann der Pinsel sein, der ganze Körper des Tänzers ist ein Werkzeug usw… aber das Ziel ist immer das gleiche, es wird ein Kunstwerk geschaffen!
Soviel dazu…
Wenn es nun darum geht ein Kunstwerk zu bewerten, kann das jeder nur für sich tun!
Mir persönlich gefällt ein Werk oder eben nicht. Ein Kunstwerk muss keinesfalls perfekt sein um mir zu gefallen – es muss einfach die richtigen Triggerpunkte berühren, die Synapsen zum feuern bringen und die Neurotransmitter schäumen lassen!
Wer bin ich also, dass ich sagen darf, „Dieses Kunstwerk ist schlecht…“ oder ähnliches?
Nur weil es bei mir nicht funktioniert? Sicher nicht!
Das wäre dann die Anmaßung, Arroganz oder schlicht das dumme Geschwätz, was einem bei so mancher „Kritik“ immer wieder auffällt!
„Wat den Eenen sin Uhl‘, ist den Annern sin Nachtigall“, hat der Fritz Reuter gesagt und Recht hat er!
Dem einen gefallen die Hundewelpen und Blümchen, der Anderen findet gefallen an herumliegenden Gedärmen und Körperteilen…
Und auch die gerne bemühten „Alten Meister“ haben Blümchen und Tierchen gemalt! Van Gogh seine Sonnenblumen, Monet und die Gärten und Franz Marc gelbe Pferde, Blaue Pferde… Dürers Feldhase…
So, wollte ich mal los werden! Wer bis hierhin durchgehalten hat, vielen Dank!
Jetzt macht weiter schöne Dinge, damit die Synapsen was tun haben!
Maritta Brückner