Gelungenes Jubiläum: Das Scheibenholz feierte seinen 150. Geburtstag

Zum Jubiläumsrenntag „150 Jahre Galopprennbahn Scheibenholz“ strömten am Samstag rund 7.500 Besucher auf die Leipziger Rennbahn. Auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft, wie Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Oberbürgermeister Burkhard Jung, gratulierten. Sehr gut besetzte Felder in den acht Rennen sorgten für Andrang an den Wettkassen und einen Wettumsatz von 151.500 Euro. Der Brasilianer Carlos Henrique überraschte im Hauptrennen mit der brandenburgischen Stute Ostana.

Mit einer neuen Open-Air-Dauerausstellung über die Geschichte der Rennbahn neben der historischen Tribüne, einem Fassanstich mit Oberbürgermeister Burkhard Jung und Blasmusik von den ISKRA Oldstars wurde der Jubiläumsrenntag feierlich eröffnet. „Es ist immer wieder ein bewegender Moment, wenn man über diese wunderschöne Rennbahn blickt“, schwärmte Burkhard Jung in seiner Eröffnungsrede. „Vor 150 Jahren war es eine wegweisende Entscheidung der Stadtväter, die Rennbahn in die Stadt zu holen und diese grüne Lunge im Zentrum Leipzigs zu schaffen. Mein großer Dank gilt heute Alexander Leip, der so viel private Initiative und Herzblut in die Rennbahn gesteckt hat. Ich wünsche dem Scheibenholz, dass der Pferdesport auch in Zukunft noch viele Generationen begeistern wird.“

Favoritensiege dominierten den Jubiläumsrenntag. Für eine dicke Überrraschung sorgte jedoch die Außenseiterin Ostana im Preis der Äkschn GmbH, dem mit 10.000 Euro dotierten Hauptrennen des Tages, ein Ausgleich II über 2.000 Meter. Die von dem erst 23-jährigen Daniel Paulick in Brandenburg trainierte Stute siegte vor dem favorisierten Gepard und der Stute Lipari. Das Rennen stiftete die Äkschn GmbH um Schriftsteller Clemens Meyer: „Es freut mich sehr, dass es uns gelungen ist, Unterstützer aus ganz verschiedenen Bereichen wie Kunst, Politik und Handwerk zu gewinnen, die sich für diesen tollen Sport engagieren. Unsere Botschaft ist: Auch du bist Galopprennsport!“

Der erste Sieger der Mitteldeutschen Galoppserie heißt Nightdance Prince von Besitzer Rudolf Storp. Nach acht Rennen, die seit Mai auf den fünf Rennbahnen in Leipzig, Dresden, Magdeburg, Bad Harzburg und Bad Doberan ausgetragen wurden, gewann der 9-jährige Wallach vor Mystical Wind. In der Jockey-Wertung sammelte René Piechulek die meisten Punkte. Bereits vor dem Rennen stand Elisabeth Storp als beste Trainerin fest. Für das kommende Jahr ist eine Fortsetzung geplant. Das letzte Rennen der Serie, ein Ausgleich III um den Preis der regionalen Wirtschaft, entschieden jedoch andere für sich: In engem Kampf siegte Highly Favoured vor Diokletian und Dictator. Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der die Preise überreichte, outete sich als Galoppfan: „Die Spannung, die so ein Rennen ausstrahlt, die hauchdünnen Siege und die tolle Stimmung auf der Bahn – das macht Pferderennen aus.“

Leipziger Sieg krönt Jubiläum

Der im Scheibenholz ansässige Trainer Marco Angermann konnte vor heimischen Publikum mit seinem Schützling Liverbird jubeln. Im zweiten Rennen um den „25 Jahre BAfU Heyne Cup“ schlug der 6-jährige Wallach die Hallenser Stute Sterngold und My Darling Memory. Mount Juliet, das Pferd der 60-köpfigen Besitzergemeinschaft „Rennstall Scheibenholz“ sicherte sich mit Rang vier das letzte Platzgeld.

Ein durchweg positives Fazit zog Rennbahn-Chef Alexander Leip: „Wir sind sehr zufrieden. Es war ein rundum gelungener Geburtstag mit attraktivem Sport und lockerer Atmosphäre. Nicht mal der kurze Regenschauer konnte die Stimmung verderben.“

Mit dem Internationalen Renntag am 28. Oktober beschließt das Scheibenholz die Jubiläumssaison. Bereits ab 10 Uhr warten sieben Galoppentscheidungen auf die Besucher. Im Vorprogramm treten erstmals Rennschafe über eine 100-Meter-Distanz an.