Bräuche zum Valentinstag weltweit
Nicht nur in Deutschland wird der Valentinstag gefeiert. In England schickt man sich am Valentinstag anonym Liebesbriefe (Valentine Greetings). In Frankreich und Belgien gab es vom 14. Jahrhundert an den Brauch, mit einem Los Valentin und Valentine zu bestimmen, die dann für ein ganzes Jahr in einer Art Verlobung miteinander verbunden blieben.
In Italien verabreden sich die Liebenden auf Brücken, wo der inzwischen weltweit beliebte Brauch gepflegt wird, Liebesschlösser als Zeichen der ewigen Verbundenheit an Geländern anzubringen. In Japan beschenken Frauen die Männer mit Schokolade. Im deutschsprachigen Raum lebte der Brauch, sich Blumen zu schenken, nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Dieses Ritual hat antike Wurzeln: Im alten Rom gedachte man damit der Göttin Juno, die als Schützerin von Ehe und Familie galt. Den Frauen in den Familien wurden an diesem Tag Blumen geschenkt.
In den Hansestädten hatte der Valentinstag früher noch eine ganz andere Bedeutung. Die Zünfte der Seefahrer, Kaufleute und Handwerker sowie anderer Bruderschaften trafen sich am 14. Februar zum Freundschaftsmahl. Der 14. Februar wurde damals auch „Vielliebchentag“ genannt, weil an diesem Tag auf den Feldern der Vielliebchensalat (Feldsalat) gestochen wurde. Und noch ein alter Brauch zum Valentinstag: Man sagte früher, ein lediges Mädchen werde jenen Burschen zum Ehemann nehmen, den es am 14. Februar als erstes erblickt. Junge Männer, die sich ein Mädchen auserkoren hatten, überreichten ihm deshalb schon in aller Früh dieses Tages einen Blumenstrauß.
Wer war Valentin?
Die genaue Biographie des Namensgebers Valentin ist unsicher. In der Kirchengeschichte gibt es einige Heilige namens Valentin: Dazu gehören Papst Valentin (827), Valentin von Viterbo (3./4. Jahrhundert) und der Bischof Valentinus von Passau (um 475).
Heute vermuten Kirchenhistoriker, dass es sich um Valentin von Terni handelt. Er war Bischof in der gleichnamigen, nördlich von Rom liegenden Stadt. Valentin wurde unter Kaiser Claudius Goticus (268-270) wegen Verweigerung eines Götteropfers hingerichtet und an der Via Flaminia, nach anders lautenden Überlieferungen nahe Terni, beigesetzt (Überführung der Gebeine in die Kathedrale von Terni 1605). Beim 2. Meilenstein der von Rom nördlich verlaufenden Via Flaminia hat Papst Julius I. (337-352) eine Basilika (quae appellatur Valentin) mit dem Grab des heiligen Bischofs und Märtyrers Valentin von Terni („in sua ecclesia … corpore jacet“) bauen lassen. In Rom wurde Valentin schon sehr früh als Heiliger verehrt. Sein Fest wird nachweisbar ab 350 gefeiert.
(Text gekürzt)
Quelle: mdr.de
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