Nach der weiteren Verschärfung der Corona-Regeln gestern möchte ich eine Frage in den Raum stellen:
Ist Reisen wirklich wichtiger als die Ausbildung unserer Kinder?
Es werden Milliarden in das systemrelevante (?) Unternehmen TUI gesteckt, doch die Unterstützung der Schulen müssen weiterhin aus den ohnehin schon knappen Mitteln der Landesministerien gestemmt werden.
Welche Familie kann derzeit an Urlaub denken, wenn das digitale Lernprogramm noch nicht mal jeden Schüler erreicht und wenn, dann instabil arbeitet.
Welche Familie kann derzeit an Urlaub denken, wenn mit einer kurzfristigen Verschiebung / Kürzung der Schulferien gerechnet werden muss. Wenn Planungssicherheit weder in den Schulen noch in den Familien und Firmen gegeben ist.
Welche Familie kann derzeit an Urlaub denken, wenn ein oder gar beide Elternteile von Kurzarbeit betroffen sind und um ihre berufliche Zukunft bangen. Wenn die Eltern in den vom Lockdown betroffenen Wirtschaftszweigen beschäftigt sind und derzeit schlaflose, gedankengefüllte Nächte dem finanziellen Überleben widmen. Wen interessieren da ein paar Urlaubstage!
Welche Familie kann derzeit an Urlaub denken, wenn die fehlenden zwischenmenschlichen Kontakte unserer Kinder die Eltern vor ganz andere Herausforderungen stellen. Wenn selbst die Eltern jeden Tag mehr mit sich kämpfen müssen, um nicht den Optimismus, die Leichtigkeit der Freude, die Geduld mit den Einschränkungen, die Vorbildwirkung für ihre Kinder zu verlieren.
Es ist für uns alle eine harte Zeit, eine bisher völlig unbekannte Situation – doch muss man diese Zerreißprobe noch mit unverständlichen Regierungsentscheidungen nähren.
Annette Feustel
Foto: pixabay.com